In einer Ermittlungsakte finde ich gerade eine Austrittsmitteilung einer Justizvollzugsanstalt.
„Der Vorgenannte ist am 31.10.2013 aus der JVA ausgetreten.“
Ich finde, das hört sich eher nach Kleingärtnerverein an als nach Knast. So, als wäre man freiwillig dort gewesen und hätte irgendwann keine Lust mehr gehabt und hätte dann gekündigt.
Ja, leider fällt einem immer wieder unangenehm auf, dass Justizbeschäftigte mit Hauptschulabschluss sich nicht so gut ausdrücken können wie Rechtsanwälte (und, schlimmer noch, bei dem Versuch, sich gewählt auszudrücken, am laufenden Band Stilblüten produzieren). Da ist natürlich guter Rat buchstäblich teuer. Eigentlich kann die Remedur nur darin bestehen, ausschließlich Hochschulabsolventen auf den Geschäftsstellen zu beschäftigen. Oder was meinen Sie?
Das war kein Justizbeschäftigter der „versucht hat sich gewählt auszudrücken“, sondern das ist die gängige, offizielle Formulierung in einem förmlichen Schreiben der JVA.